
Foto: Daria Savinkova
Als ich im Juni 2022 von heute auf morgen an der Akademie Deutsche POP Wien sechs Kurse übernahm (Sprecher, Studiosprecher, Synchronsprecher), hatte ich zunächst wenig Vorstellung davon, wie intensiv ich mich selbst wieder mit den Grundlagen professioneller Sprache zu beschäftigen hatte. Meine eigene Sprechausbildung liegt über 20 Jahre zurück und im Musiktheater wird sowieso meist recht wenig Wert darauf gelegt. Zusätzlich ist dem Wiener der saubere Diphthong (weniger g’scheit: Zwielaut) nicht unbedingt in die Wiege gelegt, um nur eine Baustelle zu nennen.
Die Sprechausbildung an der Akademie Deutsche POP Wien in der ehemaligen Ankerbrotfabrik im 10. Bezirk gliedert sich in drei Semester und richtet sich in erster Linie an Menschen, die professionelle Sprecherinnen und Sprecher werden wollen.
Zunächst der Basiskurs (Sprecher), wo es zu Beginn um Stimme, Atmung und Ausspracheregeln geht, dann verschiedene Genres wie Nachrichten, Sachtext oder Werbung. Im zweiten Semester der Kurs für Fortgeschrittene (Studiosprecher), wo vor allem textliche Gestaltung und richtige Stimmemotion bei Hörbuch und Hörspiel im Mittelpunkt stehen. Und im dritten Semester die Königsdisziplin Synchronsprechen, wo alles zusammenkommt. Hier müssen Aussprache und zur Szene passende sprachliche Gestaltung und Stimmemotion bereits auf Knopfdruck abrufbar sein. Anderfalls hat meine keine Chance zwischen allen technischen Einschränkungen (richtiger Ein- und Ausstieg, Lippensynchronität, Texte prima vista) richtig gutes Voice-Acting abzuliefern.
Jeden 1. Samstag im Monat ist Open Day an der Akademie Deutsche POP Wien in der ehemaligen Ankerbrotfabrik im 10. Wiener Bezirk. Und im Rahmen meines Workshops, den ich beim Open Day abhalte, kann man sogar Synchronsprechen ausprobieren. Bei Interesse einfach mal an einem Open Day vorbekommen und alles anschauen.
Alles weitere unter https://deutsche-pop.com/at/trainers/dieter_kschwendt_michel